Erkennen,was Sie nicht erkennen

 

Sich selbst erkennen.
Ihre Seele, Ihre Kalküle, Ihre Gefühle
und Ihre Instinkte erkennen.
Das ganze System des Lebens –
den Gegensatz – erkennen.
Das Geistige, Schon-immer-Gedachte,
Absolute, Gott erkennen.


Stiftung für integrale Friedensförderung
Autor: Jürg Theiler
 

Die sechs Stufen des Erkennens

Sechs Stufen des Erkennens sind zu gehen. Sie führen Sie vom Irrweg auf den Zielweg. Sie führen Sie vom Meinen, Glauben, Wollen, Müssen und Handeln zum Empfangen. Sie führen Sie von der Zerstörung zur Erfüllung Ihres Lebens. Sie befähigen Sie, den Sinn Ihres Leidens – Krankheit, Unfall, Erschöpfung, Depression, Niederlage, Verlust, Krise, Katastrophe, Krieg und Zerstörung – zu verstehen und in sich zu heilen. Sie führen Sie zum Frieden.


Die sechs Stufen
des Erkennens


Sechs Stufen des Erkennens sind zu gehen. Sie führen Sie vom Irrweg auf den Zielweg. Sie führen Sie vom Meinen, Glauben, Wollen, Müssen und Handeln zum Empfangen. Sie führen Sie von der Zerstörung zur Erfüllung Ihres Lebens. Sie befähigen Sie, den Sinn Ihres Leidens – Krankheit, Unfall, Erschöpfung, Depression, Niederlage, Verlust, Krise, Katastrophe, Krieg und Zerstörung – zu verstehen und in sich zu heilen. Sie führen Sie zum Frieden.

1

Was ist das Leben?

Vier Begriffe beschreiben das Leben: logos, das System, psychē, das Leben des Menschen, pneuma, das Unsichtbare, Geistige, und thea/theos, Göttin/Gott/Götter, wörtlich: Das, was sich darstellt. Das System ist das Ganze, das aus Teilen zusammengesetzt ist. Die Teile sind kompetitiv und gegensätzlich: konstruktiv und destruktiv, richtig und falsch, universell, absolut, ewig und partikulär, relativ, vergänglich. Das System stellt Sie vor die Aufgabe, zwischen dem Richtigen und dem Falschen, der Wahrheit und der (Selbst-)Täuschung zu unterscheiden, zu entscheiden.

2

Wer sind Sie?

Sie sind ein Informationssystem, das aus vier Teilsystemen zusammengesetzt ist: die Instinktive, die Affektive, die Instrumentelle und die Empathische Intelligenz, die wir auch Seele nennen. Sie nehmen damit unterschiedliche Informationen – Wünsche und Funktionen – auf unterschiedliche Weise wahr und entscheiden unterschiedlich. Sie sind das System des Lebens.

3

Die Zerstörung Ihres Lebens

Ihre Instinktiven, Affektiven und Instrumentellen Intelligenzsysteme sind aktiv, kompetitiv, partikulär, relativ, vergänglich. Sie funktionieren unbewusst und automatisch. Sie können und wollen nur erkennen, was ihre partikulären, relativen Bedürfnisse bedroht oder befriedigt. Sie meinen, glauben, müssen und handeln, um zu bekommen, was sie wollen. Sie täuschen Sie. Sie zerstören Ihr Leben, wenn sie führen.

4

Das Opfer

Sie opfern Ihr Meinen, Ihr Glauben, Ihr Wollen, Ihr Müssen und Ihr Handeln. Sie verteilen Ihre Ressourcen um: von der Aktion auf die Rezeption, von der Sicht nach aussen auf die Sicht nach innen, vom Willen zur Macht zu der Liebe zur Ohnmacht.

5

Das Empfangen

Sie finden Zugang zu Ihrer Seele, zum Unsichtbaren, Geistigen, Absoluten, Schon-immer-Gedachten. Sie empfangen, erfahren, erkennen die Informationen Ihrer Seele. Sie verwandeln damit die Wünsche und Funktionen Ihrer Instinktiven, Affektiven und Instrumentellen Teilsysteme. Sie bringen die Teile des Systems in Übereinstimmung. Sie lösen den Gegensatz auf.

6

Die Führung der Macht durch die Ohnmacht.

Sie lassen sich von Ihrer Seele führen: von der Sanftheit, der Bescheidenheit, der Berührtheit und der Bewusstheit, von der Liebe, der Schönheit, der Wahrheit und dem Leiden, ohne Gewalt und Zwang, ohne Tausch und Täuschung, ohne Selbstbereicherung und Privilegien, ohne Abhängigkeit und Angst. Sie beobachten die Wirkung nach aussen und die Rückwirkung. Bei Widerständen und Hindernissen halten Sie inne. Nicht Sie führen das Leben, das Leben führt Sie. Sie entscheiden, ob Sie es zerstören oder erfüllen. Nicht die Macht, nicht das Machen-Wollen und Machen-Können, sondern die Ohnmacht, das Empfangen, das Erkennen, führt Sie zum Ziel.

 

 

Die innere Organisation zur
Erfüllung des Lebens
 

 

1

Das Erkennen des Erkennens

Sie unterscheiden präzise zwischen den Wünschen und Funktionen Ihrer Instinktiven, Affektiven, Instrumentellen und Empathischen Intelligenzsysteme.

2

Das Erkennen der System-Bedingtheit der Ereignisse

Sie erkennen, dass alle Begegnungen und Ereignisse, die Ihnen widerfahren, nicht zufällig, sondern system-bedingt sind – sie führen Ihnen vor Augen, was richtig und was falsch ist, wofür Sie sich entscheiden und nicht entscheiden sollen.

3

Das Erkennen der Führung durch das Leben

Sie beobachten und verstehen präzise, wohin Sie das Leben führt und wovon es Sie wegführt, was es Ihnen anbietet und was es Ihnen verwehrt, wozu es Sie einlädt und auffordert.

4

Das Innehalten vor Widerständen und Hindernissen

Sie halten inne, wenn Sie auf äussere oder innere Widerstände und Hindernisse stossen. Zu den äusseren gehören Krankheiten, Unfälle, Zurückweisungen, Ablehnungen, Niederlagen, Verluste; zu den inneren gehören Ärger, Wut, Hass, Überforderung, Angst, Erschöpfung.

 

  • Sie halten inne, weil Sie im Aktionsmodus sind.

  • Sie treten einen Schritt zurück, weil Sie im Aktionsmodus nicht zu Ihrer Seele finden: Sie ignorieren, verdrängen, unterdrücken, kompensieren, fragmentieren und projizieren sie.

  • Sie wenden sich nach innen, weil Ihre Instinktiven, Affektiven und Instrumentellen   Intelligenzsysteme ausschliesslich nach aussen, auf die Aussenwelt, gerichtet sind.

5

Die Ausrichtung am Unsichtbaren

Sie richten Ihr Leben am Geistigen – an der Liebe, an der Schönheit, an der Wahrheit und am Leiden – in Ihrem Innern aus, nicht an den sichtbaren Ergebnissen in der Aussenwelt. An diesen orientieren sich die Intelligenzsysteme im Aktionsmodus.

 

  • Der Instinkt orientiert sich am Sieg, am Besitz, am Konsum, an der Lust, am Genuss und an der Bequemlichkeit.

  • Der Affekt orientiert sich am Erfolg, an der Macht, an der Familie, an der Sicherheit, am Spass, am guten Gefühl, an der Belohnung und Bestrafung, an der Bewunderung und Anerkennung, an der Dominanz und Unterwerfung, am Ergebnis, am Nutzen, am Gewinn.

  • Die Instrumentelle Intelligenz orientiert sich an der Effizienz und Effektivität (der messbaren Wirkung), am Kosten-Nutzen-Verhältnis, an der Manipulation und Kontrolle, an der Form und am Stil.

6

Die Führung durch die Seele

Sie lassen sich von Ihrer Seele führen, von dem, was Sie empfangen, nicht von dem, was Sie meinen, glauben, wollen, müssen und tun.

7

Die Führung der Aktion durch die Rezeption

Die Wünsche Ihrer Instinktiven, Affektiven und Instrumentellen Intelligenzsysteme werden von der Sanftheit (Sanftmut), der Bescheidenheit (Genügsamkeit, Geduld), der Berührtheit und der Bewusstheit (dem Wissen vom ganzen System) Ihrer Seele verwandelt und geführt.

 

 

Die äussere Organisation zur Erfüllung des Lebens    

 

1

Die Führung zur Bewusstheit

Nur bewusste Menschen führen die unbewussten Menschen zur Bewusstheit. Sie drängen sich diesen nicht auf. Sie bereiten sich auf die Aufgabe vor, die auf sie zukommt. Sie empfangen sie.

2

Die Lehrenden und die Lernenden

Die bewussten Menschen sind Lehrende und Lernende. Sie lehren und lernen das Wissen vom ganzen System des Lebens, der Psyche. Die unbewussten Menschen sind Lernende. Sie lernen, das System des Lebens, der Psyche, in sich selbst zu erkennen und zu erfüllen.

3

Der Inhalt und die Form

Der universelle (Lehr- und Lern-)Inhalt sind die Informationen, die Wünsche und Funktionen als System im Innern jedes Menschen, der Gegensatz und seine Auflösung. Die partikulären Formen sind deren Darstellungen. Form ist Sprache. Sprache ist Theorie (von thea/theos). Die bewussten und die unbewussten Menschen lehren und lernen, Inhalt in Form (Sprache) und Form in Inhalt zu übersetzen. Sie lehren und lernen, kreativ zu sein. Sie lehren und lernen, das hermeneutische, geistige, seelische Erkennen von innen und das instinktive (sinnliche), das affektive (emotionale) und das instrumentelle (analytische, rationale) Erkennen von aussen, das Unsichtbare und das Sichtbare, das Universelle/Absolute/Ewige und das Partikuläre/Relative/Vergängliche, Inhalt und Form in Übereinstimmung zu bringen.

4

Die Einheit der Sprache

Sie finden vom universellen Inhalt zur Einheit der Sprache. Der Schlüssel ist die Analytisch-hermeneutische Psychologie. Die Analyse ist heilig, heilend.

5

Die Erfüllung des Lebens

Die unterschiedlichen und unterschiedlich verteilten Ressourcen dienen allen Menschen in der Organisation zur Erfüllung des Lebens. Diese Aufgabe ist gleichzeitig universell, für alle dieselbe, und partikulär, für jeden unterschiedlich.

6

Die Gleichwertigkeit der ungleichen Menschen

Die Teilnehmenden teilen die gleich verteilten (öffentlichen) und die unterschiedlich verteilten (persönlichen) Ressourcen (Talente und Fähigkeiten, persönliche Beziehungen, Räume und Objekte) ohne Privilegien. Sie tauschen nicht, sie teilen. Sie arbeiten nicht, um sich zu bereichern. Sie arbeiten, um ihr Leben zu erfüllen. Sie lösen die Selbstbereicherung und die Privilegien – den Markt als ein Organisationssystem der Macht – auf.

7

Die gleiche und die partikuläre Verteilung der Arbeit

Ein Teil der Arbeit ist auf die Teilnehmenden gleich verteilt und ein Teil der Arbeit ist den unterschiedlichen Talenten und Fähigkeiten gemäss ungleich verteilt.

8

Der Kreislauf der Tätigkeiten

Das Primat des Geistigen, Rezeptiven vor dem Physischen, Emotionalen und Instrumentellen strukturiert den Tag. Die Nacht dient der Ruhe, der Stille, der Ohnmacht, dem Empfangen. Darauf folgt das Übersetzen des empfangenen, universellen Inhalts in die partikulären, relativen Formen und umgekehrt. Daran schliessen sich die physischen, emotionalen und rationalen Erfordernisse an.

9

Die Einheit der Organisationsbereiche

Die Menschen organisieren sich nach Funktionen, nach ihren Ressourcen, Talenten und Fähigkeiten, in fünf spezialisierte Organisationsbereiche und Institutionen: Wissenschaft, Politik, Wirtschaft, Familie und Religion. Inhaltlich sind sie nicht zu trennen. Für alle gelten die gleichen Informationen, dieselben System-Gesetze. Sie stimmen überein.

10

Der Schutz der Ohnmacht vor der Macht

Sie können die Ohnmacht, Ihre Seele, nicht schutzlos der Macht aussetzen. Sie müssen sie schützen (können). Dafür benötigen Sie die Funktionen (Mittel, Ressourcen) der Instinktiven, Affektiven und Instrumentellen Intelligenzsysteme: Stärke, Organisation, Disziplin, Durchsetzungskraft, instrumentelles Wissen und Können, technologische Überlegenheit. Aber Sie wenden die Mittel durch die Seele verwandelt an: sanft, bescheiden, berührt und bewusst.

 

 
 

Autor

Jürg Theiler
Dr. rer. pol.
Ökonom und Tiefenpsychologe

Jürg Theiler studierte Nationalökonomie an der Universität Freiburg, Schweiz. Auf der Grundlage der Analytischen Psychologie von Carl Gustav Jung entwickelte er die Analytisch-hermeneutische Psychologie. Sie verbindet das Erkennen von aussen mit dem Erkennen von innen und bringt die zwei gegensätzlichen Erkenntnisweisen – Form und Inhalt – in Übereinstimmung: das Partikuläre und das Universelle, das Relative und das Absolute, das Vergängliche und das Ewige, das Meinen, Glauben, Wollen, Müssen und Handeln und das Empfangen. Jürg Theiler ist Mitglied des Stiftungsrats. Er lebt und arbeitet in Zürich.  

 
 
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